Arbeit der Nightlines

Mit dem Studium beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Von den 2,2 Mio. Studierenden in Deutschland ziehen 77% von zu Hause aus, 15% davon in ein anderes Bundesland. 21% brechen ihr Studium ab. Hürden, die das neue Leben als Studentin oder Student mit sich bringen, sind ein zunächst oder dauerhaft fehlendes soziales Netzwerk, neue Strukturen mit bestimmten Anforderungen und die fehlende rasche Erreichbarkeit von Freunden und Familie. Hier bieten Nightlines – Telefon-Hotlines, die von Studierenden für ihre Kommilitonen und Kommilitoninnen betrieben werden – zu einer Zeit, in der Freunde und Familie oft nicht erreichbar sind, nachts, wertvolle Unterstützung.

Die ehrenamtlichen Mitglieder der Nightlines sind vorurteilsfrei, als Studierende mit der Situation der Anrufenden vertraut und nachts verfügbar. Die in Gesprächsführung geschulten Nightliner lösen als Zuhörer keine Probleme; wohl aber können sie dazu beitragen, dass im Gespräch Klarheit und Struktur geschaffen werden. Sie vermitteln dem Anrufenden Verständnis, Solidarität und Mitgefühl. Nightliner können ihre Kommunikationskompetenz auch außerhalb ihres Dienstes am Telefon dauerhaft zum Wohl ihres sozialen Umfeldes einbringen.

In der modernen Hochschullandschaft, in der die Betreuung von Studierenden immer wichtiger wird, kommt Nightlines eine hohe Bedeutung zu. Aber längst nicht in allen Hochschulstädten gibt es eine Nightline. Deshalb ist es Ziel der „Förderinitiative Nightlines Deutschland e.V.“, möglichst vielen Studierenden einen Zugang zu einer Nightline zu ermöglichen. Gleichzeitig soll die Zahl der pro Jahr ausgebildeten Studierenden steigen. Die Förderinitiative schafft dafür die notwendige Nachhaltigkeit. Seit 2009 unterstützt sie die Nightlines in Deutschland die mittlerweile ein fünftel aller Studierenden erreicht.

Eine Übersicht über alle Nightlines finden Sie unter nightlines.eu . Die Arbeitsweise der Nightlines illustriert der zweite Film auf dieser Seite.